Die Stammtöne in der Notenschrift
Um möglichst viele Informationen über ein Musikstück beschreiben zu können wurde die Notenschrift entwickelt. Die Notenschrift kann unter anderem folgende Fragen beantworten:
- Welche Töne spielt man wann?
- Wie lange soll ein Ton im Vergleich zu anderen Tönen im Stück klingen?
- Wie schnell soll das Stück gespielt werden?
- Wo soll man laut oder leise spielen?
- Soll man die Töne dicht hintereinander spielen, oder zwischen den Tönen eine kleine Pause lassen?
- An welchen Stellen spielt man keine Töne und hat Pause?
- Werden Töne gleichzeitig oder hintereinander gespielt?
- Welche Stellen im Musikstück soll man besonders betonen?
- Gibt es eine rhythmische Gliederung des Musikstücks?
- Soll man Teile des Musikstücks wiederholen?
- Mit welchen Fingern soll man spielen?
- Gibt es Bereiche, in denen man langsamer oder schneller werden soll?
- Gibt es Stellen, an denen man kurz warten soll?
Du siehst, das sind ziemlich viele Informationen, welche man mit der Notenschrift vermitteln kann. Es lohnt sich also, die Notenschnschrift zu kennen. Als erstes wollen wir betrachten, wie die Tonhöhe dargestellt wird.
Die Grundelemente der Notenschrift
Notenzeile mit fünf Linien
Als Grundlinienraster für die Notenschrift hat sich im Laufe der Zeit eine Notenzeile mit fünf Linien herausgebildet. Die Linien und die Zwischenräume werden von unten nach oben nummeriert, wenn man über eine bestimmte Position spricht. Zum Beispiel auf der vierten Linie oder im zweiten Zwischenraum.
Notenkopf
Auf die Linien oder in die Zwischenräume zeichnet man Punkte oder abgeflachte Kreise, welche die Tonhöhe angeben. Einen solchen Punkt oder Kreis nennt man Notenkopf. Je nachdem, wo ein Notenkopf steht bezeichnet man die Note als Zwischenraumnote oder Liniennote.
- Zwischenraumnote (steht im Zwischenraum oder hängt unter der untersten Notenzeile oder liegt auf der obersten Notenzeile)
- Liniennote (eine Linie geht durch den Notenkopf hindurch).
Notenschlüssel
Um zu bestimmen, welcher Notenkopf welche Tonhöhe darstellt, werden Notenschlüssel verwendet. Die am häufigsten verwendeten Notenschlüssel sind
- C-Schlüssel
- F-Schlüssel
- G-Schlüssel
Man benutze zunächst die Buchstaben F, C und G um die Stelle anzuzeigen, wo sich der entsprechende Ton befinden sollte. Mit der Zeit haben sich die Zeichen von den ursprünglichen Buchstaben gelöst und eigene, kunstvolle Formen angenommen.
Du siehst hier jeweils
- einen Buchstaben
- dann den dazugehörigen Notenschlüssel, wie er heute aussieht
- und nocheinmal weiter rechts einen Notenkopf, der den entsprechenden Ton darstellt.
Notenhals
Die Notenköpfe im oberen Bild haben haben einen Notenhals. Der Notenhals ist ein Strich, der von der Note entweder nach unten oder nach oben geht.
Der Notenhals zeigt im allgemeinen
- nach unten, wenn der Notenkopf auf der mittleren Linie oder höher steht,
- nach oben, wenn der Notenkopf unter der mittleren Linie steht.
Zeigt der Notenhals nach unten, wird er links an den Notenkopf angefügt.
Zeigt der Notenhals nach oben, wird er rechts an den Notenkopf angefügt.
Jeder Notenschlüssel hat mehrere Namen
- Der F-Schlüssel definiert das kleine f
- Der C-Schlüssel definiert das eingestrichene c‘
- Der G-Schlüssel definiert das eingestrichene g‘
Weil der F-Schlüssel für tiefe Töne verwendete wird, spricht man auch vom Bass-Schlüssel. Die tiefe Männerstimme wird als Bass bezeichnetю
Weil der G-Schlüssel für hohe Töne und für Violine verwendet wird, bezeichnet man ihn auch als Sopran-Schlüssel (Sopran = hohe Frauenstimme) oder heute meistens als Violinschlüssel.
Der C-Schlüssel hat ebenfalls mehrere Namen, die wir aber hier nicht benötigen.
Im weiteren Verlauf werden wir hauptsächlich den Bass-Schlüssel (F-Schlüssel) und den Violinschlüssel (G-Schlüssel) benötigen, weil diese Notenschlüssel für Klavier und Gitarre verwendet werden.
Besonderheit bei der Gitarrennotation
Bei der Gitarrennotation gibt es eine Besonderheit. Unter dem Notenschlüssel steht eine kleine 8. Das bedeutet: die Töne klingen eine Oktave tiefer als mit dem G-Schlüssel angegeben. Der G-Schlüssel zeigt eigentlich das eingestrichene g' an. Mit der kleinen 8 darunter zeigt er jedoch das kleine g an. Das wird deshalb so gemacht, weil sich der Tonumfang der Gitarre so besser auf die Notenzeile verteilen lässt.
Die Noten im G-Schlüssel
Der G-Schlüssel zeigt auf der 2. Linie das eingestrichene g' an.
Von diesem Ausgangspunkt aus lassen sich die weiteren Stammtöne abzählen.
Die Noten folgen immer dem gleichen Schema: Linie - Zwischenraum - Linie - Zwischenraum usw.
g' ist im obigen Beispiel also eine Liniennote auf der 2. Linie.
Noten abzählen
Die Namen der weiteren Noten lassen sich einfach abzählen. Dazu musst du die Reihenfolge der Notennamen und die Oktavräume kennen.
- Reihenfolge der Notennamen: c-d-e-f-g-a-h
- Oktavräume: C - c - c' - c'' usw.
Wenn wir vom g' aus weiter nach oben gehen sieht das so aus:
Nach dem h' (eingestrichenes h') beginnt der neue Oktavraum mit c'' (zweigestrichenes c'').
Setzen wir die Reihe nach unten fort, dann gelangen wir bis zum d'.
Hilfslinien
Wenn wir nun die Reihe weiter nach unten oder nach oben fortsetzen, würden die Notenköpfe im weißen Raum schweben.
Um das zu vermeiden gibt es Hilfslinien. Das sind kleine Linien, die im gleichen Abstand wie die Notenzeilen gezeichnet werden, um auch über und unter der Notenzeile Notenköpfe platzieren zu können.
Wenn wir nach oben und unten jeweils maximal drei Hilfslinien verweden wollen, dann können wir im G-Schlüssel die Töne von e bis f''' darstellen.
Mehr als drei Hilfslinien sind im allgemeinen nicht sinnvoll, weil es dann schwierig wird, die Anzahl der Hilfslinien optisch zu unterscheiden.
Aus diesem Grund gibt es weitere Notenschlüssel, um auch tiefere Töne gut lesbar darstellen zu können.
Die Töne im F-Schlüssel
Bass-Schlüssel
Der F-Schlüssel wird auch Bass-Schlüssel genannt, weil er für die tiefen Töne verwendet wird.
Der F-Schlüssel markiert auf der 4. Linie das kleine f.
Der F-Schlüssel wird für die tiefe Männerstimme verwendet, für die tiefen Noten am Klavier, für tiefe Streichinstrumente (Violoncello, Kontrabass), für die tiefen Blasinstrumente (Fagott, Tenorposaune, Bassposaune, Tuba), für E-Bass und für viele weitere tiefklingende Instrumente.
Noten im F-Schlüssel mit bis zu drei Hilfslinien
Wenn wir maximal drei Hilfslinien verwenden, dann lassen sich mit dem Bass-Schlüssel die Notenhöhen von G, bis a' darstellen.